Sunday, January 25, 2009

 

Rede bei der Mor Gabriel Demo

Unentschuldigter Völkermord, ständiger Raubdrohung

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde,
schlomo Suryoyo!
Ich bin muslimisch-türkischer Abstammung und ich will mich mit Ihnen solidarisieren. Dass Sie mir eine Möglichkeit dazu gegeben haben, danke ich Ihnen ganz herzlich. Taudi.
Vor dem Völkermord 1915, vor Seyfo, lebten 2 Millionen Armenier, hundert tausende Assyrer/ Aramäer in Anatolien, in ihrer Heimat. Heute leben dort nur 60 oder 70 tausend Armenier. Assyrer/ Aramäer wurden genauso vermindert: ein Paar tausend nur. Das ist eine Schande für die Leute muslimischer Abstammung in der Türkei.
Aber statt eines Schamgefühles, einer Entschuldigung, herrscht dort Stolz darauf.
Heute, im letzten November in Brüssel, stellte der nationale Verteidigungsminister der islamistischer Regierung der Türkei, Vecdi Gönül, eine rhetorische Frage: „Könnte die Türkei heute derselbe Nationalstaat sein, wenn es am Ägäischen Meer noch Griechen und am vielen Orten der Türkei Armenier gäbe?“
So gesteht er den Völkermord, den sie nicht anerkennen wollen, und er erklärt es als ein guter Schritt. Wie glücklich derjenige, der sich Türke nennt! Dieses Motto gilt dort immer noch. Glücklich derjenige, der sich Türke nennt! Sonst gibt es keine Lebenssicherheit, keine Sicherheit für Hab und Gut von Nichtmuslimen. Entweder enteignet es der Staat direkt, oder indirekt an, wie wir heute im Beispiel Mor-Gabriel-Kloster sehen.
Ein linksorientierter türkischer Politikwissenschaftler, Baskin Oran, macht sich darüber Sorge mit diesem Grund, weil diese Aussage vom Minister im Ausland in Kenntnis genommen werden kann. Und er wünscht sich, es bleibe Geheim.
Doch muss z.B. EU das alles hören und sehen, in welcher Situation die Nachfolge der Überlebende versuchen zu leben. Als Geisel! Ein letztes Beispiel ist der Fall Mor-Gabriel-Kloster. Die Türkei, in der Rassismus und Antisemitismus vom Oben bis nach unten herrschen, darf nicht herzlich willkommen geheißen werden. “Kein Zutritt für Juden und Armenier - Hunde sind erlaubt” Mit solchen Plakaten demonstrieren manche in der Türkei. So was ist möglich am 8. Januar 2009 in der Türkei. Sie „legitimisieren“ ihre Aktion mit der Begründung: Aus Hass auf Israel und Wut auf die Petition „ich entschuldige mich“.
Man muss sich schämen. Meine Unterstützung haben Sie. Ja, die Türkei muss ihren Völkermord anerkennen, um Entschuldigung bitten und muss sich Mühe geben, Ungerechtigkeiten zu entschädigen. Sonst, bleibt der Völkermord Unentschuldigt, bleibt das Leben von Nichtmuslimen unsicher und ihr Eigentum ständig unter Raubdrohung, wie heute im Mor-Gabriel-Kloster.
Danke fürs Zuhören, für Ihre Aufmerksamkeit. Taudi.
Yelda, 25. Januar 2009, Pariser Platz, Berlin

www.yauno.com/index.php?modul=article&action=show&id=1340

http://www.gelawej.net/modules.php?name=News&file=article&sid=10695

http://www.youtube.com/watch?v=dbp6jwMp3w4

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